„Gedanken ahoi!“ – Eine kleine Expedition ins Gehirnarchipel

Stell dir dein Gehirn als ein riesiges Inselreich vor. Über tausende Inseln verstreut leben Millionen von Ideen, Erinnerungen, Einfällen, Sorgen, Ohrwürmern, To-do-Listen und Tagträumen – alle auf ihre eigene schrullige Art einzigartig. Und du bist der Kapitän (manchmal auch der Schiffbrüchige) auf dieser Gedankenreise.

 

Doch was sind diese Gedanken eigentlich – diese plötzlichen Einflüsterungen aus dem Nichts? Woher kommen sie? Und wer entscheidet, ob dir gerade ein Steuerbescheid oder eine spontane Heißhungerphantasie auf Spaghetti Carbonara durch den Kopf segelt?

 

Machen wir uns gemeinsam auf eine kleine Forschungsreise ins neuronale Bermuda-Dreieck – mit Seekarte, wissenschaftlicher Taschenlampe und einer Prise Humor.

🧠 Was sind Gedanken eigentlich?

Gedanken sind mentale Ereignisse, also bewusste oder unbewusste Prozesse, die in deinem Gehirn entstehen – elektrische und chemische Aktivität, die sich wie Wellen im Ozean deines Bewusstseins ausbreiten.

Wissenschaftlich gesprochen entstehen Gedanken durch:

  • Neuronen, die miteinander kommunizieren (per elektrischer Impulse und Neurotransmitter),

  • Assoziationen, die dein Gehirn ständig aus früheren Erfahrungen herstellt, und durch

  • Reize – sowohl
    • von außen (z. B. Geräusche, Gerüche) als auch
    • von innen (z. B. Gefühle, Erinnerungen, Hunger oder Hormonwellen).

Kurz gesagt: Gedanken sind wie spontane Inselbesuche deines neuronalen Reiseboots – du weißt oft nicht, was als Nächstes auftaucht. Und manchmal denkst du: „Wie bin ich denn jetzt bitte hier gelandet?“

🔢  Wieviele Gedanken haben wir täglich?

Die Anzahl der Gedanken, die ein Mensch täglich hat, wurde in verschiedenen Studien geschätzt – allerdings variieren die Zahlen stark je nach Methode. Eine oft zitierte Zahl ist:

Etwa 60.000 bis 70.000 Gedanken pro Tag

Diese Zahl stammt aus älteren Schätzungen, ist aber eher ein grober Richtwert. Eine neuere, wissenschaftlich genauere Studie von 2020 der University of Queen's (Kanada) hat mit Hilfe von MRT und Künstlicher Intelligenz herausgefunden:

Rund 6.000 Gedanken pro Tag (realistischer)

Sie nutzten ein Verfahren namens "thought worms", um den Beginn und das Ende einzelner Gedanken im Gehirn zu erkennen. Diese Zahl gilt aktuell als eine der fundiertesten.

🟩🟥🟨 Verteilung: Positiv, Negativ, Neutral

Die exakte Verteilung ist schwer zu messen, aber psychologische Studien zeigen:

🔴 60–80 % der Gedanken sind negativ (besonders bei Menschen mit Stress oder Depressionstendenz)

🟡 10–20 % sind neutral

🟢 Nur 10–20 % sind positiv


Diese sogenannte Negativitätsverzerrung ("negativity bias") ist ein evolutionär bedingter Schutzmechanismus: Unser Gehirn schenkt potenziellen Gefahren mehr Aufmerksamkeit, um unser Überleben zu sichern.

 

Kategorie Schätzung pro Tag
Gesamtgedanken ~6.000 (realistisch)
Negative Gedanken

~3.600–4.800 (60–80%)

Neutrale Gedanken ~600–1.200 (10–20%)
Positive Gedanken ~600-1.200 (10–20%)

🌊 Wie entstehen Gedanken?

Dein Gehirn ist ein echter Vielreisender – es produziert rund 60.000–70.000 Gedanken pro Tag. (Zumindest laut Schätzungen aus der kognitiven Neurowissenschaft – zählen tut sie zum Glück niemand einzeln.)

Sie entstehen durch:

 

  1. Sinneseindrücke: Ein Geräusch, ein Bild oder ein Geruch kann alte Erinnerungsinseln wachrufen oder ganz neue Denkketten starten.

  2. Emotionen: Deine Gefühle sind starke Windrichtungen. Angst? Dann schickt dein Gehirn das Grübel-Schiff los. Verliebt? Dann schippert dein Kopfkino Richtung Südsee.

  3. Unterbewusstsein: 90 % der Gedanken laufen automatisch ab. Oft sind es Wiederholungen, Interpretationen oder altbewährte Routinen. Manchmal auch mentale „Seekarten“, die du schon seit der Kindheit mit dir herumträgst.

  4. Spontane Aktivität: Das sogenannte Default Mode Network (DMN) ist ein Netzwerk im Gehirn, das aktiv wird, wenn du nichts tust – also in der Hängematte liegst oder gedankenverloren auf dem offenen Meer treibst. Dieses Netzwerk ist dein interner Geschichtenerzähler.

1. Sinneseindrücke

Ein Geräusch, ein Bild oder ein Geruch kann alte Erinnerungsinseln wachrufen oder ganz neue Denkketten starten.

2. Emotionen

Deine Gefühle sind starke Windrichtungen. Angst? Dann schickt dein Gehirn das Grübel-Schiff los. Verliebt? Dann schippert dein Kopfkino Richtung Südsee.

3. Unterbewusstsein

90 % der Gedanken laufen automatisch ab. Oft sind es Wiederholungen, Interpretationen oder altbewährte Routinen. Manchmal auch mentale „Seekarten“, die du schon seit der Kindheit mit dir herumträgst.

4. Spontane Aktivität

Das sogenannte Default Mode Network (DMN) ist ein Netzwerk im Gehirn, das aktiv wird, wenn du nichts tust – also in der Hängematte liegst oder gedankenverloren auf dem offenen Meer treibst. Dieses Netzwerk ist dein interner Geschichtenerzähler.

🐙 Gedanken sind keine Fakten – nur sehr überzeugende Seemonster

Viele Gedanken fühlen sich an wie Wahrheiten in Stein gemeißelt. Aber: Gedanken sind nicht immer klug, gerecht oder hilfreich. Manchmal sind sie auch nur ein müder Matrose mit schlechter Laune. Oder ein Papagei, der seit der Grundschule denselben Satz wiederholt: „Ich bin nicht gut genug.“

 

Die moderne Psychologie – etwa Methoden wie Cognitive Behavioral Therapy (CBT) oder Inquiry-Based Stress Reduction – erinnert uns: Du musst nicht alles glauben, was du denkst. Gedanken sind wie Wetter auf hoher See: wechselhaft, manchmal stürmisch, oft harmlos – aber selten in Stein gemeißelt.

🏝️ Was kannst du tun, wenn dein Gedankenkompass durchdreht?

  1. Beobachten statt einsteigen: Stell dir deine Gedanken wie vorbeischwimmende Boote vor. Du musst nicht in jedes einsteigen – schau lieber, ob es überhaupt in die richtige Richtung fährt.
  2. Achtsamkeit üben: Wer meditiert, lernt, den inneren Lärm wie Wellenrauschen wahrzunehmen – ohne gleich über Bord zu gehen.
  3. Gedanken hinterfragen: Ist das wirklich wahr, was ich gerade denke? Gibt es Beweise? Oder ist das wieder das alte Piratenmärchen?
  4. Professionelles Coaching oder Therapie: Methoden wie Achtsamkeits-Coaching oder Inquiry-based Stress Reduction (IBSR) helfen dir, innere Muster zu erkennen und den Kurs deiner Gedanken langfristig zu ändern – vom Sturm zum sicheren Hafen.

⚓️ Fazit: Dein Kopf ist ein Ozean – aber du bist der Kapitän

Gedanken sind faszinierende Phänomene – kreativ, chaotisch, tiefgründig, albern und manchmal völlig absurd. Aber du bist mehr als deine Gedanken. Du bist der Entdecker, der Steuermann, der Kapitän deines inneren Archipels.

 

Und falls du das Gefühl hast, deine mentale Seekarte sei in letzter Zeit ein wenig zerknittert – vielleicht ist es Zeit für ein neues Navigationssystem. Coaching kann helfen, sich auf Kurs zu bringen – weg vom Gedankenstrudel, hin zur inneren Ruhe.

PS: Ist dein innerer Ozean aktuell eher Atlantik bei Windstärke 10? Dann melde dich gerne für ein unverbindliches Coaching-Gespräch. Gemeinsam finden wir heraus, wie du wieder klarer siehst – und sicherere Häfen erreichst.